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Die
Siedlung Gerhart- Hauptmann-Straße
Die Gerhart-Hauptmann-Straße
befindet sich im Kölner Stadtteil Holweide. Holweide hat 20.000 Einwohner
und ist geprägt durch einen dörflichen Charakter und mittelständige
Betriebe. Holweide hat keinen eigenen Ortskern, sondern wird durch eine
der verkehrsreichsten Straßen Kölns, der Bergisch- Gladbacher-Straße,
geteilt. Das gesellschaftliche Leben findet hauptsächlich in Vereinen
und den Kirchengemeinden statt.
In den 60er Jahren ist die Siedlung „Gerhart- Hauptmann- Straße“
mit 640 öffentlich geförderten Wohnungen von der damaligen Wohnungsgesellschaft
„Grund und Boden“ gebaut worden. In der Siedlung gibt es sechs
Häuser mit durchschnittlich 30 Wohnungen, die übrigen Häuser
werden von je sechs Mietparteien bewohnt.
Es gibt ausreichend Grünflächen und das Naherholungsgebiet „Dünnwald“
ist zu Fuß zu erreichen. Außerdem hat Holweide eine gute Verkehrsanbindung
an den öffentlichen Nahverkehr. Einkaufsmöglichkeiten gibt es
auf der Bergisch-Gladbacher-Straße. Die soziale Infrastruktur ist
ausreichend. In der Siedlung gibt es drei Kindergärten, ein Jugendzentrum,
eine Gesamtschule. Alle drei Grundschulen sind gut erreichbar.
Viele Bewohner sind langjährige Mieter. Deren Kinder sind ebenfalls
in die Siedlung oder in die unmittelbare Nähe gezogen. Viele Mieter
schätzen die gute Nachbarschaft und die Hilfsbereitschaft.
Die größten Arbeitgeber waren KHD (Klöckner-Humboldt-Deutz)
und „Kalker Chemie“.
In den 70er Jahren hat sich die Situation in der Siedlung grundlegend
verändert. Durch den Abbau von Industriearbeitsplätzen wurden
plötzlich viele der Bewohner arbeitslos und konnten keine neuen Perspektiven
entwickeln. Diejenigen, die es sich leisten konnten, sind weggezogen.
Die Stadt Köln versuchte durch verschiedene Maßnamen die Situation
in der Siedlung zu verbessern und entsprechende Hilfsangebote zu installieren.
Mitte der 80er
Jahre, zur Gründungszeit der „HoSe“, war schon fast die
Hälfte aller Bewohner auf staatliche Unterstützungsleistungen
angewiesen. Mit dem wirtschaftlichen Umbruch im Rechtsrheinischen stieg
der Anteil von Sozialhilfeempfängern, Arbeitslosen und anderen sozialen
Problemgruppen stark an.
Zukunftsangst,
Isolation, Armut und ein schlechtes Image bestimmen seitdem das Leben
der Bewohner. Die Stadt Köln versucht weiterhin durch verschiedene
Maßnamen die Situation in der Siedlung zu verbessern und entsprechende
Hilfsangebote zu installieren. Eine der Maßnamen ist die Steuerung
der Vermietung durch Belegungsrechte. Ein anderes Hilfsangebot ist die
Übernahme von Mietrückständen, um drohende Obdachlosigkeit
abzuwenden. |
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